„Black Friday“: Inflation dämpft Kauflaune

Rabatte, so weit das Auge reicht: Am Black Friday werben viele Geschäfte mit verbilligten Angeboten. Jede fünfte Person nutzt diesen Tag laut Wirtschaftskammer auch, um einzukaufen. Dabei könne man sich tatsächlich teilweise etwas sparen, sagt Sandra Nowak, Konsumentenberaterin bei der Arbeiterkammer Niederösterreich. Trotzdem müsse man bei Aktionen manchmal genauer hinschauen. „Wenn man den höheren Preis angibt, ist natürlich die Spanne bis zum Rabatt eine größere – somit relativiert sich das Schnäppchen wieder“, sagt die Expertin. Aufpassen sollte man auch im Online-Handel, dort werde oft mit zeitlich limitierten Aktionen geworben. „Das erzeugt allerdings psychologisch einen hohen Druck. Besser ist, sich langfristig zu überlegen, was man tatsächlich braucht.“ Egal ob stationärer Handel oder Online – Preise sollte man immer vergleichen, etwa auf Vergleichsplattformen.

KMU Forschung Austria
Jährlich wird im Weihnachtsgeschäft weniger ausgegeben. Kauflaune sinkt seit Jahren. Rund neun von zehn Personen in Niederösterreich geben an, heuer Weihnachtsgeschenke kaufen zu wollen, wie eine Umfrage der KMU Forschung Austria zeigt. Die Kauflaune geht dabei seit Jahren zurück. Heuer dürften laut der Studie durchschnittlich 320 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgegeben werden. Im Vorjahr seien die Ausgaben zwar genauso hoch gewesen, allerdings sei es aufgrund der Inflation real ein Umsatzminus. Die Gründe sind vielfältig, bestätigt auch die Wirtschaftskammer. 2016 und 2018 lagen die geplanten Ausgaben laut der Umfrage noch bei 380 Euro. Bereits 2019 begannen sie allerdings zu sinken – die Covid-19 Pandemie hätte einen neuerlichen Knick ausgelöst.

Generell bemerke man einen langfristigen Trend, dass zu Weihnachten weniger konsumiert werde, heißt es von der Wirtschaftskammer. Die KMU Forschung Austria schätzt, dass zusammen mit dem „Cyber Monday“, der nächsten Montag stattfindet, ein Umsatz von rund 90 Millionen Euro in Niederösterreich erzielt wird. Onlinehandel profitiert von Black Friday. Die Umsatzrückgänge bestätigt auch Nina Stift, Spartenobmann-Stellvertreterin für den Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, im „Niederösterreich heute“-Interview. „Man merkt natürlich sehr wohl eine Konsumflaute. Die Leute passen auf das Geld auf, was man versteht“, sagt Stift. Die Gründe: Inflation, Teuerung und hohe Kosten.

Von Einkaufstagen wie dem „Black Friday“ würde in erster Linie der Onlinehandel profitieren. Grundsätzlich würde dieser aber stagnieren. Im Gegensatz würden wieder mehr Menschen im stationären Handel einkaufen. „Das ist auch wichtig, weil der stationäre Handel Mitarbeiter beschäftigt, er hält die Ortsbilder schön und zahlt auch die Steuern“, sagt Stift. Zudem trage er zum Geist von Weihnachten bei, was entsprechend honoriert werden sollte. Auch wenn heuer weniger Geld ausgegeben wird, ist Stift dennoch überzeugt: „Weihnachten wird ein Fest des Schenkens bleiben.“ Bei den Geschenken müsse man aber jährlich kreativer werden.

Gernot Jahn
Über Gernot Jahn 378 Artikel
Ich bin Jahn Gernot, ein Reise- und Abenteuerliebhaber. Ich liebe es, verschiedene Kulturen und Länder auf der ganzen Welt zu entdecken. Außerdem bin ich ein Tierliebhaber, der gerne Zeit damit verbringt, sie zu beobachten und zu beschützen. Ich verbringe viel Zeit damit, neue Dinge zu lernen und teile mein Wissen gerne mit meinen Mitmenschen.

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