Die Region zwischen der südlichen Côte-d’Or und dem nördlichen Saône-et-Loire ist seit Jahrhunderten ein Zentrum traditioneller Handwerkskunst. Hier leben und arbeiten noch heute zahlreiche talentierte Kunsthandwerker, die alte Techniken bewahren und gleichzeitig innovative Kreationen schaffen. Ähnlich wie in anderen Regionen Frankreichs, wo das lokale Savoir-faire hochgehalten wird, pflegt Burgund eine lebendige Handwerkstradition.
Traditionelle Töpferkunst neu interpretiert

In den malerischen Dörfern der Region findet man noch echte Töpfermeister, die ihr Handwerk von Generation zu Generation weitergeben. Die Töpferei Durand in Nolay beispielsweise existiert seit über 150 Jahren. In der historischen Werkstatt entstehen sowohl klassische Gebrauchskeramik als auch moderne Kunstobjekte. Besucher können den Töpfern bei der Arbeit zusehen und in Workshops selbst Hand anlegen. Dies erinnert an andere französische Regionen, wie das Boulonnais, wo Keramik ebenfalls eine lange Tradition hat und junge Künstler wie Virginie Camille Fourmaintraux traditionelle Techniken neu interpretieren.
Die neue Generation von Keramikkünstlern

Junge Keramiker wie Marie Laurent in Beaune verbinden traditionelle Techniken mit zeitgenössischem Design. In ihrem lichtdurchfluteten Atelier entstehen filigrane Porzellanarbeiten und ausdrucksstarke Skulpturen. Regelmäßig bietet sie auch Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in anderen Kunsthandwerksbereichen wider, in denen junge Talente die Traditionen ihrer Region aufgreifen und mit modernen Einflüssen verbinden.
Edle Holzarbeiten der Kunsttischler
Die Kunsttischlerei hat in Burgund eine lange Tradition. In der Werkstatt von Pierre Moreau in Meursault werden noch heute Möbel nach alter Handwerkstradition gefertigt. Besonders beeindruckend sind seine Intarsienarbeiten mit heimischen Hölzern. Auch Restaurierungen historischer Möbelstücke gehören zu seinem Repertoire. Ähnlich wie Éric Brachet im Boulonnais, der sich dem Drechseln von Holz verschrieben hat, bewahrt Pierre Moreau ein traditionelles Handwerk und gibt sein Wissen weiter.
Moderne Interpretation des Schreinerhandwerks
Das Ehepaar Dubois führt in Chassagne-Montrachet eine innovative Schreinerei. Hier entstehen zeitgenössische Möbel aus heimischen Hölzern, die traditionelle Handwerkskunst mit modernem Design verbinden. Besucher können nach Voranmeldung die Werkstatt besichtigen. Dieser Ansatz, Tradition und Moderne zu verbinden, findet sich auch in anderen Handwerksbereichen, wie beispielsweise in der Keramik oder der Textilkunst.
Kunsthandwerk erleben und erwerben
In zahlreichen kleinen Galerien und Werkstätten der Region können Besucher den Kunsthandwerkern über die Schulter schauen und ihre Werke erwerben. Besonders zu empfehlen sind:
- Die Galerie „Arts et Métiers“ in Beaune
- Das Kunsthandwerkerzentrum in Meursault
- Der Kunsthandwerkermarkt in Nolay (jeden ersten Samstag im Monat)
Diese Möglichkeiten ähneln den Initiativen in anderen französischen Regionen, die darauf abzielen, das lokale Kunsthandwerk zu fördern und den direkten Kontakt zwischen Künstlern und Kunden zu ermöglichen.
Workshops und Kurse für Interessierte

Viele Kunsthandwerker bieten Workshops und Kurse an, in denen Besucher selbst kreativ werden können. Die Angebote reichen von eintägigen Schnupperkursen bis zu mehrtägigen Intensivworkshops. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Diese Kurse bieten eine großartige Möglichkeit, die Techniken und die Leidenschaft der Handwerker kennenzulernen und selbst Hand anzulegen, ähnlich wie in den Keramik-Workshops von Camille Fourmaintraux im Boulonnais.
Fazit: Lebendige Handwerkstradition
Die Kunsthandwerker Burgunds bewahren nicht nur alte Traditionen, sondern entwickeln sie kreativ weiter. Ein Besuch in ihren Werkstätten ermöglicht authentische Einblicke in diese faszinierende Welt und die Möglichkeit, einzigartige Stücke zu erwerben. Wie in anderen Regionen Frankreichs, in denen das Handwerk eine wichtige Rolle spielt, trägt Burgund dazu bei, das kulturelle Erbe des Landes zu bewahren und gleichzeitig Innovationen zu fördern.
Praktische Informationen:
- Beste Besuchszeit: April bis Oktober
- Viele Werkstätten nur nach Voranmeldung zu besichtigen
- Workshops frühzeitig buchen
- Parkplätze meist vorhanden
- Teilweise barrierefrei zugänglich

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