Hausbau: Branchen kämpfen sich aus Krise

Wirtschaft: Im vergangenen Jahr brach das Geschäft im Handwerk und Gewerbe ein, die Umsätze schrumpften um 9,5 Prozent. Die Baubranche und die Ziegelindustrie kämpfen weiterhin um Aufträge, während es bei Heizungen, Wärmepumpen, Fenstern und Türen einen Aufschwung gibt.

19.01.2024 18.32 Seit heute 18.32 Uhr ist das Messegelände in Tulln anlässlich der Eröffnung der Hausbau- und Energiespar-Messe am Freitag gut besucht. Hier finden Besucher ein breites Angebot von Ziegeln und Holzbauten bis hin zu Öko- und Fertighäusern. Die Zahl der Aussteller ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen, auf mehr als 330. „Natürlich ist es jetzt ein bisschen kritischer. Die Konsumenten analysieren genauer, überlegen länger, aber umso wichtiger ist das breite Angebot, das wir bieten“, sagt Wolfgang Strasser, Geschäftsführer der Messe Tulln.

Die Baubranche blickt mit Sorge ins neue Jahr. Bei Einfamilienhäusern ist eine gewisse Zurückhaltung der Kunden zu spüren, heißt es in der Branche. „Wir sind in der glücklichen Lage, heuer gut ausgelastet zu sein. Aber dennoch braucht man ein bisschen mehr Power und muss mehr dahinter sein, um die Aufträge wirklich zu bekommen“, so Bauunternehmer Markus Unger.

Die Ziegelindustrie kämpft um Aufträge, da sich die Umsätze beinahe halbiert haben – wegen der gestiegenen Energiepreise, so Ziegelhersteller Amandus Kostler: „Das zweite Thema beim Häuslebauer ist das Thema der Finanzierung. Die Löhne sind zwar jetzt gestiegen, aber nicht in der gleichen Höhe wie die Preise gestiegen sind. Und die Finanzierung hat natürlich Grenzen.“

Bei Heizungen und Wärmepumpen ist die Auftragslage im Vorjahr ebenso zurückgegangen. Seit Jahresbeginn steigt wegen neuer Förderungen wieder die Nachfrage. „Diese Förderungen für Tiefenbohrungen im Speziellen und auch generell für alle Wärmepumpen haben die Lage wieder normalisiert. Wir haben jetzt eigentlich wieder einen Aufschwung“, so Installateur und Tiefenbohrer Alexander Seifried.

Das trifft auch auf die Photovoltaik zu. Einstige Lieferprobleme gehören der Vergangenheit an, erklärt Mario Steiner, Hersteller von Photovoltaikanlagen: „Die ganzen Anlagenbauer und Elektriker haben auf Masse Module eingekauft. Die Lager sind voll.“

Ein steigendes Interesse der Messebesucher spüren auch Fenster- und Türen-Hersteller wie René Bockenauer: „Die Europäische Zentralbank reagiert langsam auf die Situation. Man bekämpft die Inflation, es gibt ordentliche Lohnerhöhungen. Die Leute sind wieder ein bisschen mehr bereit, Geld zu investieren.“

Gernot Jahn
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Ich bin Jahn Gernot, ein Reise- und Abenteuerliebhaber. Ich liebe es, verschiedene Kulturen und Länder auf der ganzen Welt zu entdecken. Außerdem bin ich ein Tierliebhaber, der gerne Zeit damit verbringt, sie zu beobachten und zu beschützen. Ich verbringe viel Zeit damit, neue Dinge zu lernen und teile mein Wissen gerne mit meinen Mitmenschen.

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