Im Jahr 2023 waren durchschnittlich rund 41.100 Personen in Niederösterreich arbeitslos gemeldet. Laut dem Arbeitsmarktservice entspricht dies einem Anstieg von 0,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr, erhöht jedoch nicht die Jahresquote. Seit Mai steigt die Zahl der Arbeitslosen zwar jeden Monat leicht an, aber das liegt im österreichweiten Trend, sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern gegenüber noe.ORF.at. „Mit Hilfe der weiter anhaltenden Arbeitskräftenachfrage seitens der Wirtschaft und intensiver Vermittlungsarbeit des Teams des AMS ist es gelungen, den Anstieg der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich zu bremsen“, so Kern. Insgesamt hat das AMS in diesem Jahr mit knapp 79.500 Stellen so viele offene Stellen besetzt wie noch nie, ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber 2022. Die Jobsuchenden wurden vor allem in den Handel, den Pflegebereich und technische Branchen vermittelt.
Die Langzeitarbeitslosigkeit konnte laut AMS-Bilanz im Vergleich zum Vorjahr um rund 33 Prozent gesenkt werden. Insgesamt waren im Jahresschnitt 4.850 Personen langzeitarbeitslos, also ein Jahr oder länger auf Arbeitssuche. Die Langzeitarbeitslosigkeit bei Frauen wurde um 40 Prozent reduziert, bei Männern um 30 Prozent. Von der anhaltenden Nachfrage nach Personal profitierten vor allem Frauen und die Generation 50 plus. Die Zahl der Jobsuchenden über 50 Jahre sank im Jahresdurchschnitt um 6,7 Prozent, bei Frauen um 10,1 Prozent. Dieser Effekt wurde auch durch Umschulungen und Ausbildungsoffensiven erreicht.
Die Jugendarbeitslosigkeit stieg 2023 jedoch an, mit 3.624 arbeitslosen Jugendlichen bis 25 Jahre im Durchschnitt des Jahres. Dies ist zwar die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Niederösterreich seit 1987, aber die geringere Berufserfahrung und schwache Konjunktur belasteten junge Menschen in diesem Jahr stärker. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe betrug 8,8 Prozent. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 betrug der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit jedoch noch 15,7 Prozent.
Im neuen Jahr will das AMS einen Schwerpunkt auf die Vermittlung von jungen Arbeitslosen legen und plant dafür weitere Kampagnen. Für 2024 wird eine leicht steigende Arbeitslosigkeit erwartet, gleichzeitig aber auch eine weiterhin hohe Arbeitskräftenachfrage. Insbesondere der Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit soll fortgesetzt werden.
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