Die Teuerung stelle derzeit alle Tierheime vor große Herausforderungen, sagt der Obmann des Tierschutzvereins St. Pölten Willi Stiowicek. „Wir merken es auch bei uns im Tierschutzhaus in St. Pölten. Die Energiekosten, die Futterkosten, die Tierarztkosten, all das ist teurer geworden. Gott sei Dank haben wir hier eine Unterstützung vom Land Niederösterreich bekommen, die uns die Teuerung ein wenig abgegolten hat.“ Aber auch die Tierbesitzer sind gefordert: Hunde, Katzen und sogar Kleintiere wie Wüstenspringmäuse landen derzeit vermehrt im Tierheim, weil die Besitzer die Kosten nicht mehr stemmen können. Allein in St. Pölten warten 35 Hunde auf ein neues Zuhause.
„Generell merken wir auch, dass immer mehr Tiere zu uns kommen, die offensichtlich schlecht gehalten werden, wo man sich die Futterkosten und die Tierarztkosten nicht mehr leisten kann. Immer mehr verletzte Tiere kommen auch zu uns, weil die Operationen dieser Tiere immenses Geld kosten“, sagt Stiowicek.Verletzte Katzen werden einfach ausgesetzt
Besonders bei den Katzen steige die Zahl der verletzten Tiere, die im Tierheim landen, heißt es. Insgesamt 32 Katzen warten derzeit in St. Pölten auf einen neuen Platz. Die Tiere werden allerdings nur selten persönlich vom Besitzer abgegeben, ärgert sich der Obmann. „Eigentlich ist es so, dass die Katzen ausgesetzt werden. Keiner ist dann verantwortlich für das Tier und das Tierheim muss die Kosten übernehmen.“
Was also tun, wenn ein Tierbesitzer die Kosten nicht mehr stemmen kann? Auf keinen Fall das Tier irgendwo aussetzen, sagen die Tierheimbetreiber. „Mit uns ins Gespräch kommen, wäre der sinnvollste Weg“, meint der Obmann des Tierschutzvereins. „Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, die Kosten gemeinsam zu stemmen“, so Stiowicek.
Tiere keine Weihnachtsgeschenke
Kurz vor Weihnachten appelliert man auch an alle Tierfreunde, auf keinen Fall Tiere zu verschenken. Die Anschaffung eines Tieres müsse gut überlegt werden. Tiere seien definitiv keine Weihnachtsgeschenke, so Stiowicek.Viele Faktoren wie Zeit und Geld seien zu berücksichtigen. Denn unüberlegte Tiergeschenke landen nicht selten wieder im Tierheim. Spätestens im nächsten Sommer, wenn der Vierbeiner bei der Urlaubsplanung im Weg steht oder eben dann, wenn der Tierarztbesuch nicht mehr finanziert werden kann.
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