Julia Mayer: „Kann noch schneller laufen“

Die Zeit von 2:26:43 Stunden sorgte Anfang Dezember in der österreichischen Laufszene für Aufsehen. Julia Mayer verbesserte beim Marathon in Valencia (Spanien) die von ihr selbst gehaltene nationale Rekordzeit gleich um 3:59 Minuten. Im Gespräch mit noe.ORF.at spricht die Niederösterreicherin über ihre weiteren Ziele, die Pläne für das Olympia-Jahr 2024 und warum sie für den Laufsport eine durchaus mögliche Karriere als Fußballerin aufgab.

noe.ORF.at: Mit dem Rekordlauf in Valencia haben Sie im heimischen Marathon-Sport neue Maßstäbe gesetzt. Kam diese Zeit für Sie selbst auch überraschend?
Julia Mayer: Wenn man seinen Rekord um vier Minuten verbessert, darf man sich eigentlich nicht beschweren. Es hat auch einige Tage gedauert, bis ich das alles realisieren konnte. Mein Trainer und ich haben das Rennen mittlerweile gut analysiert und ich bin sicher, dass ich in Zukunft noch schneller laufen kann. Ich traue mir zu, in meiner Karriere einen Marathon in einer Zeit von 2:22 Stunden zu laufen. Ich habe mein Potenzial noch längst nicht ausgereizt.

GEPA pictures/ Wolfgang Grebien
Leidensfähigkeit, Ehrgeiz und Talent machen Julia Mayer zu einer Weltklasse-Läuferin auf mehreren Distanzen
noe.ORF.at: Welche Eigenschaften machen Sie zu einer Weltklasse-Läuferin?
Mayer: Es ist wie bei allen Sportarten: Eine Mischung aus Talent und Leidenschaft. Ich bin schon immer sehr gerne gelaufen. Jeder einzelne Trainingstag macht mir großen Spaß, die Zusammenarbeit mit meinem Trainer funktioniert auch sehr gut. Das Gesamtpaket stimmt einfach und dafür bin ich auch sehr dankbar.

noe.ORF.at: Sie waren jahrelang eine erfolgreiche Fußballerin und haben es bis in Österreichs zweithöchste Liga geschafft. Warum haben Sie sich dennoch gegen Fußball und für den Laufsport entschieden?
Mayer: Da bin ich schon Realistin. Ich war zwar auch immer wieder am Sprung ins Nationalteam, aber zur ganz großen Karriere hätte es im Fußball nicht gereicht. Die Leidenschaft war hier größer als das Talent, weil ich schon im Alter von sieben Jahren in Bad Fischau-Brunn mit Fußball begonnen habe. Ich hatte viele schöne Momente, aber es ist mit den Emotionen im Laufsport nicht vergleichbar.

Julia Mayer
Vor ihrer Laufkarriere war Julia Mayer als Fußballerin in der zweiten Liga aktiv und sogar auf dem Sprung ins Nationalteam
noe.ORF.at: Die Emotionen werden auch 2024 sehr stark sein, wenn Sie Österreich bei den Olympischen Spielen in Paris im Marathon vertreten. Was wissen Sie schon über die Strecke?
Mayer: Ich bin froh, dass es ein Punkt-zu-Punkt-Kurs sein wird und dass wir nicht, so wie zuletzt bei der Weltmeisterschaft, mehrere Runden laufen müssen. Die genaue Vorbereitung beginnt erst ein paar Wochen vor Olympia. Grundsätzlich ist es aber eine große Ehre, dass ich mein Land vertreten darf. Es sind ja nur 80 Frauen aus der ganzen Welt startberechtigt und die Qualifikationskriterien waren sehr streng.

noe.ORF.at: Wie werden Sie die erste Jahreshälfte bis zu den Olympischen Spielen gestalten? Planen Sie wieder einen Start beim Vienna City Marathon?
Mayer: Ich werde im Frühjahr definitiv einen Marathon laufen, aber ich habe mich noch nicht entschieden, wo das sein wird. Wien ist sicher ein Thema, es kann aber auch in Linz sein oder auch ein internationaler Marathon werden. Mit meiner guten Zeit in Valencia habe ich auf mich aufmerksam gemacht und bin für mehrere Veranstalter interessant.

Gernot Jahn
Über Gernot Jahn 378 Artikel
Ich bin Jahn Gernot, ein Reise- und Abenteuerliebhaber. Ich liebe es, verschiedene Kulturen und Länder auf der ganzen Welt zu entdecken. Außerdem bin ich ein Tierliebhaber, der gerne Zeit damit verbringt, sie zu beobachten und zu beschützen. Ich verbringe viel Zeit damit, neue Dinge zu lernen und teile mein Wissen gerne mit meinen Mitmenschen.

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