Am 13. August 2023 ereignete sich ein Flammeninferno auf der A1, der Westautobahn, bei Haag (Bezirk Amstetten). Ein Lkw kippte vermutlich wegen eines Reifenplatzers um und fing wenig später Feuer. Nur 300 Meter hinter der Unfallstelle war Feuerwehrmann Lorenz Reisinger gerade auf die Autobahn aufgefahren. Reisinger kam von einem Landjugendbewerb und war auf der Heimfahrt. Er zögerte keine Sekunde, wie er im Gespräch mit noe.ORF.at erzählt: „Ich habe gewusst, dass da jetzt etwas passiert ist“, erinnert sich Reisinger, „ich wusste, das ist jetzt nicht ohne, da muss ich schauen, ob ich helfen kann und ob man etwas tun kann für die Leute“, so der Feuerwehrmann aus Maria Laach (Bezirk Krems) heute rückblickend. Er rief damals sofort den Rettungsnotruf und lief noch während des Notrufgesprächs zur Unfallstelle.
30 Sekunden später explodierten Teile des brennenden Lkw. Das Führerhaus des leeren Pferdetransporters war zu diesem Zeitpunkt bereits voller Rauch, zwei Personen – ein Mann und eine Frau aus Belgien – waren in dem Fahrzeug eingeschlossen. „Ich habe dann mit zwei anderen mutigen Kollegen versucht, die Windschutzscheibe einzutreten. Das ist uns dann mithilfe des Fahrers auch gelungen und die beiden Unfallopfer sind innerhalb von ein paar Sekunden heraußen gewesen“, schildert Reisinger die gefährliche Situation.
Die beiden Unfallopfer wurden zwar verletzt, überlebten aber dank des raschen Eingreifens. Reisinger erinnert sich an die Wucht der Flammen. „Innerhalb von höchstens einer Minute oder 30 Sekunden danach explodierten schon die ersten Dinge im Lastwagen und es hat einen Kracher gemacht, wie wenn neben einem jemand mit einer Waffe schießen würde. Da wusste ich, dass es wirklich sehr knapp war.“
Der 24-Jährige Lorenz Reisinger ist seit seinem 16. Lebensjahr aktives Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr. Wenn er nicht gerade als Lehrer in der Weinbauschule Krems unterrichtet, schlüpft er in die Uniform seiner Heimatfeuerwehr Maria Laach, der Christbaumgemeinde am Jauerling.
Für den 24-Jährigen bedeutet der Dienst bei der Feuerwehr viel: „Ich denke, dass die Kameradschaft ein ganz großer Punkt ist, warum man so etwas macht, aber auch, um in der Freizeit etwas Vernünftiges zu machen und um anderen Leuten zu helfen.“ Und das hat Reisinger 2023 schon erfolgreich getan – als Lebensretter auf der Westautobahn. Für sein mutiges und couragiertes Handeln wird er bei der großen ORF-Lebensrettergala am 19. Dezember geehrt.
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