Wegen der Tötung seiner Mutter steht ein 28-Jähriger am Dienstag in Korneuburg vor Gericht. Der Mann soll die 60-Jährige im April 2023 in Strasshof (Bezirk Gänserndorf) mit einem Küchenmesser attackiert haben. Der Betroffene ist laut Psychiater nicht zurechnungsfähig. Der Angriff datiert vom 3. April des Vorjahres. Schauplatz war ein Reihenhaus, in dem das Ehepaar und der Sohn der 60-Jährigen lebten. Gerichtsangaben zufolge soll der mittlerweile 28-Jährige mehrmals auf seine Mutter eingestochen haben. Unter Verwendung von gleich zwei Küchenmessern dürfte der Betroffene zudem versucht haben, seinen Stiefvater zu töten. Die Frau starb am Tatort, der 70-Jährige wurde mit schweren Verletzungen ins Universitätsklinikum St. Pölten geflogen und auf der Intensivstation behandelt. Der 28-Jährige wurde bei einem Suizidversuch ebenfalls schwer verletzt. Bei seiner Befragung gestand er die Tat. Er nannte laut Staatsanwaltschaft Meinungsverschiedenheiten und unterschiedliche Weltanschauungen als Motiv. Der Betroffene ist laut einem psychiatrischen Gutachten nicht zurechnungsfähig – mehr dazu in „Frau getötet: Sohn nicht zurechnungsfähig“ (noe.ORF.at; 28.7.2023). Die Staatsanwaltschaft beantragte daher die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum. Angaben vom Landesgericht Korneuburg zufolge wurde dem Betroffenen eine schwere Geisteskrankheit im Sinne einer Drogenpsychose bescheinigt. Wäre der Mann zurechnungsfähig, müsste er sich wegen Mordes und versuchten Mordes verantworten. Hilfe im Krisenfall: Berichte über Femizide und (mögliche) Suizide können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Österreichweit gibt es Anlaufstellen, die Rat und Unterstützung im Krisenfall anbieten. Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen. Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene bietet auch Rat auf Draht unter der Nummer 147, ebenso die psychosozialen Dienste des Landes Niederösterreich.
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