Die niederösterreichische Ärztekammer kritisiert die mangelhafte Verteilung des Anti-Covid-Medikaments Paxlovid. Nach wie vor dürfte es in vielen Apotheken keine ausreichende Versorgung damit geben. Der Gesundheitsminister kritisiert wiederum die Apothekerkammer. Zum Teil würden stündlich erkrankte Menschen in die Ordination kommen, die Paxlovid benötigen, und nicht bekommen, so die niederösterreichische Ärztekammer. Obwohl derzeit so viele Menschen an Corona erkrankt seien wie noch nie während der Pandemie, sei das hochwirksame Medikament in vielen Apotheken nicht mehr erhältlich. „Medizinisch gesehen ist dieses Versagen ein Wahnsinn“, heißt es in einer Aussendung über das Versprechen des Gesundheitsministers einer ausreichenden Versorgung. Zahlen zur aktuellen Situation in Niederösterreich – etwa, wie die Verteilung in den Apotheken aussieht, können weder das Gesundheitsministerium noch die Apothekerkammer liefern. Grundsätzlich habe man laut Gesundheitsministerium 123.000 Dosen für die öffentlichen Apotheken in ganz Österreich beschafft. Ein Rundruf von noe.ORF.at in zehn niederösterreichischen Apotheken in großen Städten zeigt allerdings: Die Mehrheit hat gar keine Packung Paxlovid mehr lagernd. Lediglich zwei Apotheken sprechen von einigen wenigen Packungen, die teilweise allerdings schon reserviert sind. Fast alle kontaktierten Apotheken haben bereits neue Medikamente bestellt und wissen noch nicht, wann diese eintreffen werden. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hatte angekündigt, dass diese Woche in jeder Apotheke eine Packung Paxlovid erhältlich sein wird und danach über den Pharma-Großhandel umverteilt wird. Die Umverteilungsaktion und eine Bestellung von neuen Medikamenten sei „derzeit am Laufen“, so die Auskunft aus dem Gesundheitsministerium. Apothekerkammer und Rauch streiten über Daten. Rauch kritisiert die Apothekerkammer: Diese habe bisher nicht erklären können, wo die an die öffentlichen Apotheken ausgelieferten Packungen geblieben sind. Täglich erhalte man andere Zahlen, Informationen über verbleibende Packungen würden ausbleiben – mehr dazu in Streit über Paxlovid-Mangel hält an (oesterreich.orf.at, 12.12.2023). Die Apothekerkammer weist die Kritik des Ministers zurück, es gebe einfach zu wenige Packungen in Österreich.
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