Die Kollektivvertragsverhandlungen im Handel wurden am Donnerstag ergebnislos abgebrochen. Deshalb gingen die Gewerkschafter am Samstag in ganz Österreich auf die Straße. Bei einer Kundgebung in St. Pölten sprachen Teilnehmer sogar von einer „Schweinerei“. Etwa 80 Männer und Frauen zogen am Samstagvormittag vom Gewerkschaftshaus beim Bahnhof durch die Fußgängerzone der Landeshauptstadt zum Riemerplatz, begleitet von Musikern der Eisenbahner-Musikkapelle. Bei der Abschlusskundgebung griff die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Helga Fichtinger, zu drastischen Worten. Das vorliegende Angebot der Arbeitgeber mit acht Prozent „ist eine Schweinerei. Es ist eine echte Provokation.“ Die Beschäftigten würden sich zu Recht „mehr Gehaltserhöhung“ erwarten, betonte die Waldviertlerin. Die Gewerkschaft besteht weiterhin auf ein Plus von mindestens der Höhe der Jahresinflation von 9,2 Prozent. In den bisherigen fünf Runden gelang es den Sozialpartnern jedoch nicht, einen Gehaltsabschluss für 2024 zu erreichen. Beim Handels-KV geht es um die Gehälter von 430.000 Angestellten und Lehrlingen.
In anderen Bundesländern sind am zweiten Einkaufssamstag auch Warnstreiks geplant, teilte die Gewerkschaft mit. Allerdings werden sich die Behinderungen im Handel in Grenzen halten, hieß es aus Gewerkschaftskreisen gegenüber der APA. Man habe mit einer Einigung gerechnet und daher keine entsprechenden Vorbereitungen getroffen.
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